Was ist eigentlich Trialog?
Trialog – so lautet die Bezeichnung der gleichnamigen Gesellschaft der AWO Weser-Ems. Doch was bedeutet dieser Begriff eigentlich?
Dahinter steht keine therapeutische Methode, sondern eine Form der Beteiligungskultur. Ziel ist die Teilhabe auf Augenhöhe. Sie zeichnet sich durch eine inklusive Sicht psychiatrischen Denkens und Handelns aus und bezeichnet das gleichberechtigte Miteinander von Betroffenen, Angehörigen und Professionellen. Entsprechend findet sie Anwendung in allen Einrichtungen und Diensten der Gesellschaft AWO Trialog, etwa in den besonderen Wohnformen oder bei der psychosozialen Assistenz. Doch das war nicht immer so:
Infolge der Psychiatrie-Enquete in Niedersachsen hat die AWO bereits Ende der 1970er/Anfang der 1980er- Jahre mit dieser, damals neuen, Denkweise gearbeitet. Im Zuge dessen hat sie zum Beispiel die Auflösung des Landeskrankenhauses in Osnabrück mitbegleitet und Wohn- und Arbeitsangebote gestaltet. Seither fördert die AWO Trialog diese Begegnung auf Augenhöhe von Psychiatrieerfahrenen, Angehörigen und Beschäftigten. Sie gehen jeweils als Expert*innen aufeinander zu, um voneinander zu lernen. Auf diese Weise entsteht ein Perspektivwechsel, bei dem auch weitere Kooperationspartner*innen, etwa der Sozialpsychiatrische Verbund oder gesetzliche Betreuer*innen, beteiligt sind.
Der Trialog ist für die AWO Leitgedanke, um ihre Angebote für Menschen mit psychischen Erkrankungen zu gestalten. Damit unterstützt sie zudem die Selbsthilfe der Psychiatrieerfahrenen und deren Angehörigen.