Was ist eigentlich Compliance?
Die AWO Weser-Ems ist sich als Wohlfahrtsverband der besonderen Verantwortung bewusst, Gesetze einzuhalten sowie transparent und ethisch verantwortungsvoll zu handeln. Konkrete Maßgaben dafür sieht z. B. der bundesweit geltende AWO-Governance-Kodex vor. Dieser stellt einen Kompass und Gradmesser für die tägliche Arbeit im Verband dar und stellt unter anderem sicher, dass Aufsicht und Führung klar getrennt werden.
Aus dem Governance-Kodex abgeleitet, entstand die Antikorruptions- und Vergaberichtlinie des AWO Bezirksverbandes Weser-Ems e. V., die auch in den Tochtergesellschaften Anwendung findet. Primäres Ziel der Richtlinie ist der Schutz vor schädlichen Entscheidungen gegen die Interessen der AWO. Verstöße können nicht nur strafrechtliche, haftungsrechtliche und arbeitsrechtliche Konsequenzen bis hin zur fristlosen Kündigung haben, sondern auch für die AWO als Wohlfahrtsverband zu weitreichenden Folgen führen. Grundsätzlich gibt es keine allgemeingültige Definition des Begriffs „Korruption“, weshalb interne Regelungen und Verhaltensrahmen umso bedeutender sind. Meist wird Korruption als der Missbrauch anvertrauter Macht zum privaten Nutzen oder Vorteil verstanden. In der Regel geht dies mit der gleichzeitigen Verschleierung der Handlung einher.
Compliance ist kein neues Modethema und findet mittlerweile in fast allen Branchen Beachtung. Compliance bedeutet die Einhaltung von internen und externen Regeln und Richtlinien sowie Gesetzen durch rechtmäßiges Verhalten, also der geregelte Handlungsrahmen für die interne Strukturierung eines Unternehmens. Es gibt kein Patentrezept, aber durch ein funktionierendes Compliance-System die Möglichkeit, z. B. korruptes Verhalten zu erschweren. Dazu muss jeder seinen persönlichen Beitrag leisten. Daneben werden Mitarbeiter*innen durch klare Vorgaben abgesichert und die Geschäftsführung/der Vorstand kann seinen Organisations- und Aufsichtspflichten durch eindeutige Handlungsvorgaben nachkommen. Interne Richtlinien sind übrigens oft Voraussetzung für die Gewährung von Fördermittel. Auch schützen interne Regelungen vor Reputationsschäden und dienen der Stärkung des Vertrauens der Öffentlichkeit, Mitglieder und aller Zuwendungsgeber*innen. Die Liste der Vorteile ist lang.
Zur Umsetzung und Steuerung der Compliance-Richtlinien wurde im AWO Bezirksverband Weser-Ems e. V. ein Compliance-Komitee errichtet. Das Compliance-Komitee dient primär der Sicherstellung, Durchsetzung und Weiterentwicklung von internen Richtlinien. Daneben wird hierdurch eine klare Aufgabenzuteilung bzw. Zuständigkeit geschaffen. Auch kann das Komitee entsprechende Maßnahmen, im Zusammenwirken mit dem jeweiligen Aufsichtsgremium der Gliederung, in die Wege leiten.
Auch die Kreisverbände des AWO Bezirksverbandes Weser-Ems e. V., die Geschäftstätigkeit bzw. sozialversicherungspflichtige Beschäftigung außerhalb rein ehrenamtlicher Strukturen aufweisen, haben sich per Beschluss verpflichtet, ihre Antikorruptions- und Vergaberichtlinien zu novellieren, ein festes Compliance-System aufzubauen und ein Compliance-Komitee zu errichten.
Mit der Einführung sowie Umsetzung dieser Maßnahmen erfüllt die AWO Weser-Ems einerseits die Anforderungen externer Mittelgeber und trifft andererseits eine sachgerechte Vorsorge, um Verstöße im Bereich Compliance proaktiv zu unterbinden.