30.10.2024

152.700 Cent für Osnabrücker Hospiz

In Gemeinschaft kann Großes entstehen – dies hat die jüngste „Restcent“-Aktion der AWO-Gruppe Weser-Ems erneut belegt: Über 3.000 Euro haben im vergangenen Jahr zahlreiche Mitarbeitende allein durch Verzicht auf die Nachkomma-Stellen ihres Nettolohns zusammengetragen. Diese Spenden wurden jetzt – natürlich nicht im Münzsack, sondern als symbolischer Scheck – überreicht.

Während die eine Hälfte der Gesamtsumme traditionell an die Krebsberatung des AWO-Kreisverbandes Grafschaft Bentheim in Nordhorn geflossen ist, haben Doreen Thiemann-Nikolaus (Konzernbetriebsrat) und Thore Wintermann (Vorstand Verband und Politik) in Osnabrück einen symbolischen Scheck über 1.527 Euro an das hiesige Hospiz übergeben. Dort soll mit der Spende viel Gutes geschehen – geplant sind laut Hospizleitung insbesondere die Unterstützung des Einsatzes von Ehrenamtlichen im ambulanten Hospizdienst.

Das Osnabrücker Hospiz begleitet die Gäste und deren Liebste in einer der schwersten Lebensphasen. Ein multiprofessionelles Team betreut dabei die Gäste – ungeachtet ihrer Kultur, Religion und Weltanschauung – und möchte dafür sorgen, dass eben dieser letzte Abschnitt möglichst würdevoll, mit größtmöglicher Selbstbestimmung und Freiraum für Individualität gelebt werden kann. Dies alles gibt in so schwieriger Zeit mehr Sicherheit, aber auch „den nötigen wie geeigneten Raum für eine freiwillige Auseinandersetzung über Leben und Sterben“, sagt Anja Hanke, die Koordinatorin für PR und Öffentlichkeitsarbeit des Hospizes.

Für Thiemann-Nikolaus und Wintermann ist es weitaus mehr als nur ein netter Spendenakt gegen Quittung. „Eine Form der Solidarität, die wir in unseren AWO-Grundwerten verankert haben“, sagt der AWO Vorstand, „zwar führen wir selbst kein Hospiz im Portfolio, sehen aber die gesellschaftlich, insbesondere in Zeiten immer weiter gekürzter Sozialausgaben, so bedeutende Arbeit vor Ort und unterstützen dies gern. Überall, wo Menschen sich für andere engagieren, liegt ein unschätzbarer gesellschaftlicher Wert. Zudem gibt es ja durchaus Schnittmengen mit einigen unserer Betätigungsfelder.“ Unter anderem im Ammerland kooperiert die AWO Weser-Ems mit einem Ambulanten Hospizdienst.

 „Die Gesellschaft überaltert massiv, gleichsam werden der Gesundheits- und insbesondere der Pflegesektor immer mehr vernachlässigt, ältere und kranke Menschen damit verstärkt an den Rand gedrängt. Die Folgen sehen wir überall um uns herum, vom Fachkräftemangel bis zur fehlenden Kostendeckung“, hatte auch Sebastian Roth (Prokurist der Wohnen und Pflegen Gesellschaft bei der AWO Weser-Ems), bei anderer Gelegenheit betont. Daher seien Kooperationen wie diese, die den Menschen und seine Bedürfnisse wider klammer Kassen in den Mittelpunkt rücken, von großer Bedeutung – für die Gesellschaft insgesamt wie auch für alle früher oder später Betroffenen ganz individuell.

Davon – und damit auch von Wert und Bedeutung einer solchen Restcent-Spende – sind immer mehr AWO Mitarbeitende überzeugt. Bei der Spende an das Osnabrücker Hospiz handelt es sich um eine der höchsten Teilzuwendungen seit Beginn der Aktion vor über zehn Jahren. In den vergangenen Jahren wurden neben der Krebsberatung Bentheim via Restcent-Aktion unter anderem das Hospiz St. Peter in Oldenburg oder zuletzt das Laurentius-Hospiz in Falkenburg in ähnlicher Höhe unterstützt.

Bei der Restcent-Spende handelt es sich um eine freiwillige Leistung der hauptamtlich Tätigen in der AWO Weser-Ems. Mitarbeitende werden nicht aktiv zur Teilnahme aufgefordert, können sich aber auf eigenen Wunsch via einfacher Bestätigung beteiligen. Ist das geschehen, werden die über volle Euro-Beträge hinausgehenden Cent-Beträge ihres monatlichen Nettogehalts – also von mindestens 0,12 Cent bis maximal 11,88 Euro pro Jahr – dann automatisch bis auf Widerruf einbehalten und der Aktion zugeführt.

Ob nun individuell auf monatlich 1 Cent oder doch die vollen 99 Cent verzichtet wird: „Das Gesamtergebnis zählt – und das kann sich hier allemal sehen lassen“, sagt Thore Wintermann.

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© AWO Weser-Ems
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