10.06.2025

140.000 Cent für Herzkinder in Ostfriesland

In Gemeinschaft kann Großes entstehen, dies hat die jüngste „Restcent“-Aktion der AWO-Gruppe Weser-Ems erneut belegt: Fast 3000 Euro haben im vergangenen Jahr zahlreiche Mitarbeitende allein durch Verzicht auf die Nachkomma-Stellen ihres Nettolohns zusammengetragen. Diese Spenden wurden jetzt – natürlich nicht im Münzsack, sondern als symbolischer Scheck – überreicht.

Während die eine Hälfte der Gesamtsumme traditionell an die Krebsberatung des AWO-Kreisverbandes Grafschaft Bentheim in Nordhorn geflossen ist, haben Stefanie Ippen (Konzernbetriebsrat) und Thore Wintermann (Vorstand Verband und Politik) jetzt in Aurich einen symbolischen Scheck über 1.400 Euro an die Herzkinder Ostfriesland übergeben. Dort soll mit der Spende viel Gutes geschehen. Neben zahlreichen Unterstützungsaktivitäten für Kinder mit Herzfehlern und deren Angehörige forcieren Jörg Rüterjans (Vorsitzender Herzkinder Ostfriesland e.V.) und seine Mitstreiter*innen aktuell das Projekt „Familieninsel OstFriesland“ – dabei handelt es sich um ein Ferienhaus, in dem wichtige Elemente einer Rehabilitation verankert sind und Familien eine Phase der Erholung in behütetem Umfeld angeboten werden soll. „Hier können sie Sicherheit im Umgang mit dem kranken Kind erlangen, hoffnungsvolle Perspektiven für die Zukunft entwickeln und Stabilität für die gesamte Familie finden“, so Rüterjans, „dies würde eine Versorgungslücke in Deutschland zwischen stationärem Krankenhausaufenthalt und der häuslichen Versorgung von herzkranken Kindern schließen, jeder Euro hilft uns auf diesem Weg“.

Tatsächlich gibt es zahlreiche weitere Vereins-Projekte, die weniger kostenintensiv, aber nicht minder wirkungsvoll für Betroffene und Angehörige – insbesondere passiv betroffene „Schattenkinder“ – sind. Da ist beispielsweise die Nachhilfe, mit der die durch lange Krankenhausaufenthalte entstandenen Lerndefizite ausgeglichen werden sollen. Da gibt es die Hippotherapie und Wochenendseminare, da sind Kinder-E-Bikes und Ausflüge, da gibt es die Letzte-Wunsch-Erfüllung, aber auch alternative Heilmethoden, die finanziert werden können. Alles also wirklich beste Gründe für mehr Aufmerksam- und Öffentlichkeit.

Für Stefanie Ippen und Thore Wintermann ist’s deshalb weitaus mehr als nur ein netter Spendenakt gegen Quittung. „Eine Form der Solidarität, die wir in unseren AWO-Grundwerten verankert haben“, sagt der AWO Vorstand, „wir sehen die gesellschaftlich, insbesondere in Zeiten immer weiter gekürzter Sozialausgaben, so bedeutende Arbeit vor Ort und unterstützen dies gern. Überall, wo Menschen sich für andere engagieren, liegt ein unschätzbarer gesellschaftlicher Wert. Zudem gibt es ja durchaus Schnittmengen mit einigen unserer Betätigungsfelder.“ Die AWO betreibt zahlreiche Kitas und Sprachheileinrichtungen zwischen Nordsee und Osnabrücker Land, setzt sich nicht zuletzt politisch für Rechte von Kindern und deren Fürsorge ein – (auch der kleine) Mensch steht dabei immer im Mittelpunkt. Bei der Scheckübergabe nun in Aurich versprachen sich Herzkinder und der Wohlfahrtsverband mit dem Herzen einen weiterführenden Austausch, der vielleicht weitere positive Signale in die Gesellschaft mit sich bringen kann.

Von Wert und Bedeutung einer solchen Restcent-Spende sind immer mehr AWO Mitarbeitende überzeugt. Vorschläge für beachtenswerte Spendenzwecke kommen aus der Belegschaft selbst. So wurden in den vergangenen Jahren neben der Krebsberatung Bentheim via Gemeinschafts-Aktion unter anderem verschiedene Hospize – so beispielsweise in Jever, Leer, Thuine oder auch Oldenburg – unterstützt.

Bei der Restcent-Spende handelt es sich um eine freiwillige Leistung der hauptamtlich Tätigen in der AWO Weser-Ems. Mitarbeitende werden nicht aktiv zur Teilnahme aufgefordert, können sich aber auf eigenen Wunsch via einfacher Bestätigung beteiligen. Ist das geschehen, werden die über volle Euro-Beträge hinausgehenden Cent-Beträge ihres monatlichen Nettogehalts – also von mindestens 0,12 Cent bis maximal 11,88 Euro pro Jahr – dann automatisch bis auf Widerruf einbehalten und der Aktion zugeführt.

Ob nun individuell auf monatlich 1 Cent oder doch die vollen 99 Cent verzichtet wird: „Das Gesamtergebnis zählt – und das kann sich hier allemal sehen lassen“, sagt Thore Wintermann. „Wir sind sehr stolz auf all unsere Kolleginnen und Kollegen, Teilzeit- wie Vollzeitkräfte, dass sie sich für diese dauerhafte Form der Spende entschieden haben. Mit vereinten Kräften und vergleichsweise geringem Aufwand schlagen wir hier Brücken und können Probleme mildern. Daher freue ich mich sehr über die Selbstverständlichkeit, mit der unsere Mitarbeitenden auf verdienten Lohn verzichten – so klein der Betrag auch sein mag.“

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Kontakt

Marc Geschonke
Referent Kommunikation